Manchmal läuft die Ausbildung nicht wie geplant: Der Job macht keinen Spaß, der Chef ist schwierig oder der Beruf passt einfach nicht zu dir. Doch ist ein Abbruch wirklich die beste Lösung – oder lohnt es sich, durchzuhalten? Hier erfährst du, wann du deine Ausbildung lieber durchziehen solltest und wann ein Neuanfang sinnvoll ist.
Wann du deine Ausbildung durchziehen solltest
Nicht jede Herausforderung bedeutet, dass du abbrechen solltest. In vielen Fällen lohnt es sich, durchzuhalten:
1. Anfangsschwierigkeiten sind normal
Der Start in die Ausbildung kann überfordernd sein – neue Abläufe, viele Informationen und hohe Erwartungen. Aber keine Sorge: Viele Azubis brauchen einige Monate, um sich einzugewöhnen. Wenn du unsicher bist, sprich mit deinem Ausbilder oder Kollegen.
2. Die Berufsschule fällt dir schwer
Nicht jeder ist ein Fan von Theorie, aber die Berufsschule ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Falls du Schwierigkeiten hast, helfen Nachhilfe, Lerngruppen oder Gespräche mit den Lehrern oft weiter.
3. Probleme im Betrieb lassen sich lösen
Schlechte Stimmung, Stress oder Konflikte mit Kollegen sind ärgerlich, aber nicht immer ein Grund, alles hinzuschmeißen. Sprich mit deinem Ausbilder oder der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), um eine Lösung zu finden.
4. Du bist dir nicht sicher, was du stattdessen machen willst
Ohne Plan eine Ausbildung abzubrechen kann riskant sein. Falls du nicht weißt, was du danach machen willst, versuche erst, dir Alternativen zu überlegen.
5. Ein Abschluss öffnet dir viele Türen
Selbst wenn du nach der Ausbildung nicht in diesem Beruf arbeiten willst, kann der Abschluss dir in anderen Bereichen weiterhelfen. Viele Berufe sind verwandt, und mit einer abgeschlossenen Ausbildung hast du oft bessere Chancen auf Weiterbildungen oder Umschulungen.
Wann ein Abbruch die bessere Wahl sein kann
Trotz aller Bemühungen gibt es Situationen, in denen ein Ausbildungsabbruch sinnvoll ist:
1. Der Beruf passt überhaupt nicht zu dir
Wenn du absolut keinen Spaß an deiner Arbeit hast, du dich täglich quälst oder dir eine ganz andere Richtung besser gefällt, könnte ein Neustart der bessere Weg sein.
2. Psychische oder körperliche Belastung ist zu hoch
Wenn du durch deine Ausbildung krank wirst, unter ständigem Stress leidest oder körperliche Probleme bekommst, solltest du überlegen, ob der Job der richtige für dich ist.
3. Dein Betrieb verstößt gegen deine Rechte
Falls du dauerhaft Überstunden machen musst, unfair behandelt wirst oder dein Gehalt nicht gezahlt wird, solltest du dich unbedingt beraten lassen. Ansprechpartner sind die IHK, HWK oder die Gewerkschaft.
4. Keine Entwicklungsmöglichkeiten in Sicht
Wenn du das Gefühl hast, in deinem Betrieb nichts zu lernen oder nicht gefördert zu werden, kann ein Wechsel in eine andere Firma oder eine alternative Ausbildung sinnvoll sein.
5. Du hast eine bessere Perspektive
Wenn du bereits eine neue Ausbildung, ein Studium oder eine andere klare Zukunftsperspektive hast, könnte ein Abbruch der richtige Schritt sein.
Wie triffst du die richtige Entscheidung?
Falls du unsicher bist, hilft es, mit Vertrauenspersonen zu sprechen – etwa Eltern, Lehrern, Freunden oder der Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Wichtig: Nicht vorschnell handeln! Überlege dir Alternativen, sprich mit deinem Ausbildungsbetrieb und ziehe erst dann Konsequenzen.
Fazit: Ein Abbruch ist keine Schande – aber auch kein leichter Schritt. Prüfe genau, ob sich deine Situation verbessern lässt oder ob ein Neustart langfristig die bessere Lösung ist.